Das Jahr 2022 war eine wilde Achterbahnfahrt, voller Höhen und Tiefen für alle, die sich mit Kryptowährungen, Blockchain und dem Web3-Ökosystem befasst haben.
Ich habe unglaublich viel gelernt über Dezentralität, Krypto und Blockchain, über Web3, NFTs (Non-Fungible Tokens), Menschen und Communitys. Habe wieder ein Startup gegründet und mich an einem Agentur/Consulting Ansatz (nennen wir es „Studio“) versucht. Ich habe mit einem tollen Team ein NFT-Projekt gestartet, bei dem wir ein Business-Netzwerk für das Web3 aufbauen und ich habe ein Buch geschrieben und veröffentlicht. Habe sieben Events und Meetups über das Thema Web3 und NFTs in München veranstaltet, online Kurse gegeben und vieles mehr. 2022 war für mich also echt sehr ereignisreich, wofür ich ziemlich dankbar bin und kann jetzt mit Sicherheit sagen:
Das Web3 hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen und ich bin absolut überzeugt von den Möglichkeiten, die uns die Technologie in Zukunft bieten wird.
Anfang 2022 waren die Märkte noch im Bullenmodus.
Der Hype um NFTs aus 2021 war noch stark, bis er dann vorhersehbar crashte. Seitdem hat sich sehr vieles geändert. Ellenbogen wurden plötzlich immer öfter ausgefahren und aus dem großen (und romantischen) „WIR“ Gefühl der Web3 und NFT Community wurde oft ein monetär getriebenes Gegeneinander. 2022 hat gezeigt, dass die romantische Vorstellung eines gemeinsamen und dezentralen Internets an vielen Stellen hinkt.
Krypto, Blockchain, DeFi, Web3 – „wir“ ein gemeinschaftliches Problem
„Wir“, im Krypto-Bereich, im NFT-Bereich, in der Blockchain-Branche, im DeFi-Bereich, bei STOs (Security Token Offerings) und so weiter, haben ein absolutes Branding-Problem.
All diese Bereiche werden von Außerhalb noch viel zu oft als ein und dasselbe verstanden, betrachtet und zusammengefasst. Ja, die Bereiche haben viele Gemeinsamkeiten und kämpfen mit den gleichen Herausforderungen und Schwierigkeiten (Stichwort: Wallet aufsetzen, Usability, Regulierung, Security, etc.), aber es ist meiner Meinung nach langfristig nicht gut oder zielführend, dass alles vereinheitlicht und gleichgesetzt wird.
Mein jüngstes Beispiel hatte ich erst an Silvester, als ich plötzlich erklären musste, dass der Zusammenbruch von FTX nichts mit der Blockchain-Technologie selbst zu tun hat. (Was ich auch hier etwas erklärt habe.) Und auch in der neuesten Folge von Lesch wurde das deutlich (Zur Folge auch YouTube geht es hier entlang), in der er die Blockchain-Technologie mit Krypto und Bitcoin einfach mal gleichgesetzt hat.
Kein Wort über Ethereum oder Proof of Stake. Nein, der gesamte Beitrag drehte sich ausschließlich um BTC und Proof of Work und vermittelt dadurch meiner Meinung nach auch (leider) ein komplett falsches Bild.
Krypto, Blockchain & Co. haben immer noch ein Branding Problem
Es ist wichtig, dass wir als Branche daran arbeiten, unsere Marke(n) zu klären und zu verdeutlichen, dass wir viele verschiedene Bereiche und Technologien haben, die alle ihre eigenen Eigenschaften und Nutzen haben.
Wir dürfen nicht zulassen, dass die Technologie und die Ideale, die hinter ihr stehen, durch Vorurteile und Missverständnisse verzerrt werden. Ja, das hört man nun auch schon seit Jahren, aber aktuell erscheint es mir wieder durchaus entscheidend.
Insgesamt war das Jahr 2022 eine lehrreiche Erfahrung für uns alle, voller Verrücktheiten und Spannungen. Aber durch all das haben wir auch (hoffentlich!) enorm viel gelernt und sind gestärkt aus der Erfahrung hervorgegangen. Ich bin gespannt, was das Jahr 2023 für uns bereithalten wird und freue mich darauf, weiterzuwachsen und zu lernen.