Sechs Wahrheiten über NFTs
6 „unbequeme“ (aber ehrliche) Wahrheiten über NFTs

Der NFT Markt oder Space befindet sich derzeit an einem ziemlich verrückten und unvorhersehbaren Punkt. Ok, eigentlich ist es schon immer ziemlich crazy (das macht es ja iwie auch so spannend), aber ich habe das Gefühl, dass die aktuellen Mechaniken im Bärenmarkt nochmal eine ganz neue Ebene an Crazyness erreicht haben. 😅

Daher möchte ich heute mal ein paar womöglich unbequeme, aber ich denke sehr ehrliche Gedanken über unsere geliebten NFTs mit euch teilen.

1. „Reich werden mit NFTs.“

Ganz ehrlich: Die meisten NFT-Anleger werden leider erstmal Geld verlieren. Zumindest erstmal. Die NFT Crazyness rund um PFPs (Profile Bilder), die wir 2021 erlebt haben, hat vielen NFT-Käufern vermutlich inzwischen sogar Geld gekostet. Daher ist die ernüchterndste und sicherlich auch unbequemste Wahrheiten, dass die meisten Menschen Geld verlieren werden, wenn sie in NFTs investieren.

Langfristig kann das anders aussehen, eine gewisse Lernkurve sollte beim Investieren ja immer dabei sein und erster Verlust kann vielleicht als „Lehrgeld“ verbucht werden. 🙈

Es gibt keine verlässlichen, stabilen Investitionen in der Welt der Non-Fungible Token. Auch die (vermeintliche) Blue Chip NFT Projekte wie die Bored Apes, VeeFriends oder auch CloneX sind kein sicherer Hafen. Niemand weiß wirklich, was passieren wird. Nüchtern gesagt, haben wir einfach keinerlei Erfahrungswerte, wo die Reise hingehen wird. Alles kann, nichts muss. Ein Bored Ape kann die beste Investition aller Zeiten sein, muss aber nicht.

Daher empfiehlt es sich absolut A) niemals mehr in NFTs zu investieren, als man auch verlieren kann und B) auch mal Gewinne nehmen, wenn es sich anbietet. Aber natürlich NFA (No Financial Advice) und so.

2. Die Mehrheit der NFT-Projekte scheitert.

Es gab und gibt zu viele Projekte, die nicht liefern können, was sie versprechen oder versprochen haben. Viele davon werden den Bärenmarkt einfach nicht überleben und der Wert ihrer einst gefeierten Token wird gegen null gehen. Nicht alle, aber die meisten. Übrig bleiben werden vermutlich nur die stärksten Projekte, vermutlich die bereits erwähnten Blue Chips. (Wobei auch die Definition von Blue Chip NFT Projekten schon wieder so eine Sache ist und die von mir genannten Projekte oben nur ein paar spontane Beispiele sind bzw. sein können.)

Das ist aber eigentlich auch überhaupt nicht so überraschend. So funktioniert unsere Welt eben. Vergleichen wir NFT Projekte im Web3 es einfach kurz mit Unternehmen und Startups im Web2. Für jedes Unicorn Startup (also extrem erfolgreiches Startup) gibt es tausende andere Startups, die es nicht schaffen. Die Gründe und Ursachen dafür sind unendlich.

Eine Studie des Blockchain-Analyseunternehmens Nansen vom März ergab übrigens, dass die meisten NFT-Projekte ihren Erstellern entweder kein/kaum Geld oder sogar weniger einbringen, als sie in der Erstellung kosten. Vor allem im aktuellen Bärenmarkt wird es für solche Projekte dann schwierig, wenn die Gründer alle weiteren Pläne und Ziele damit quasi selbst finanzieren müssen.

Nachtrag vom 13.09.2022
NFT Security Legend & NFT Fren seit Stunde 0, @Wii_Mee, hat mir noch diese dazu passende Statistik zukommen lassen: https://twitter.com/jumpmanft/status/1567124267019681792?t=XlnRhqwPdhD3L0IMJU8vIw&s=19 

3. Möglichst früh in Projekte investieren, ist der Schlüssel?

Falsch. In ein neues NFT-Projekt zu investieren, ist meist sogar noch risikoreicher.
Ja, ein früher Einstieg in ein Projekt kann mit sehr viel Glück den oft ersehnten „Jackpot“ mit sich bringen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das nicht passiert, ist aber definitiv um ein Vielfaches größer.

Jeder von uns würde gerne in den nächsten Bored Ape Yacht Club investieren oder kostenlos Goblins minten. Die Wahrheit ist aber einfach, dass diese Fälle doch eher extrem selten sind. Meldungen, dass Leute reich durch NFTs wurden, verbreiten sich aber einfach besser als „ich stehe auch plus minus null mit meinem NFT Investments“.

4. Derivate müssen nicht an den Erfolg der originalen Kollektion anknüpfen.

– und tun das auch meistens nicht.
Derivate, das sind sozusagen die zweiten Kollektionen oder Auflagen von großen Projekten. Oftmals werden sie released, um z.B. mehr Menschen einen Zugang zum eigenen Ökosystem zu ermöglichen. Vor allem, wenn die erste Kollektion Preise erreicht hat, die sich die meisten Menschen nicht mehr leisten können oder wollen (und um womöglich noch mehr Geld einzusammeln.) Diese Derivate übertreffen dabei aber selten die ursprünglichen NFT-Sammlungen.

Anzumerken ist hier, dass sie das auch absolut nicht müssen. Die Erwartungshaltung sollte also entsprechend eine andere sein. So werden die VeeFriends 2 zum Beispiel sicher nicht an den Erfolg der VeeFriends 1 anknüpfen und auch World of Women Galaxy nicht den gleichen Floorpreis der Original Kollektion erreichen.

5. „Wenn man ein NFT besitzt, gehört einem auch das Bild und alle Rechte daran.“

Das ist eine sehr weitverbreitete, aber ebenso komplett falsche Annahme. Wenn man ein NFT gekauft und in seiner Wallet hat, gehört einem ________. Nichts?

Es gehört einem nur das, was das Team hinter dem Projekt den Tokenhaltern zuschreibt. Es gibt hierfür keine Regeln, keinen Rahmen oder des gleichen. Es müssen keine Rechte an der Art oder der IP mit dem Non-Fungible Token verknüpft werden. Auch hier ist wieder alles möglich und wir haben inzwischen schon viele unterschiedliche Modelle gesehen.

Was die einzelnen Teams mit ihren Token verkaufen, ist einfach ganz den Erstellern überlassen. Auszuschließen sind hierbei nicht mal nachträgliche Änderungen. Sowohl zum „Vorteil“ (siehe CryptoPunks und Meebits) als auch womöglich zum „Nachteil“ der Halter (siehe Moonbirds).

Es empfiehlt sicher daher definitiv immer auch einen Blick in die Terms & Conditions eines NFT Projekts zu werfen, bevor man investiert, damit keine falschen Erwartungshaltungen geweckt werden.

BTW: einige NFT Projekte halten sich sogar so weit alles offen, dass sie selbst die mit den Token verknüpfte Kunst ändern darf.

Mehr Inhalt zum Thema Web3 und das (deutsche) Recht mit zwei top Speakern findest du hier:
https://fundscene.com/web3-und-das-recht-mit-dr-oliver-scherenberg/

 

6. „Aber dafür braucht man doch kein NFT. Sowas geht doch anders auch“

Zum Abschluss noch einmal von der anderen Seite kommend. Ich erlebe es selbst immer wieder, dass mir Freunde und Bekannte erklären wollen, dass wir „dafür“ doch eigentlich gar kein NFT, Web3 und erst recht keine Blockchain brauchen würden. Von „Clubs und Communitys funktionieren auch ohne NFTs“ bis hin zum Klassiker: „Schonmal was von Rechte-Maustaste-speichern-unter gehört?“, und natürlich „Kryptowährungen und Blockchain werden vom Staat verboten, du wirst schon sehen. Das ist alles nichts wert.“

Jaja, das Internet setzt sich auch nicht durch und lang lebe das Telefonbuch!

Was mich am Anfang meiner Web3 Reise zugegeben noch getriggert hat, nehme ich inzwischen gelassen. Biete selbstsicher meine Unterstützung und Onboarding an, wenn sie eben so weit sind und gebe ihnen dafür ein Buch mit auf den Weg.

Und Boom: was für ein Übergang! 🚀
Denn hast du schon von meinem Onboarding Buch in den NFT und Web3 Space gehört?

Nein? Dann hier entlang zum optimalen Einstieg in die Themen rund um Non-Fungible Token, dem Web3 und auch dem Metaverse.
Wenn du dich schon auskennst, mega! Dann unterstütze mich vielleicht einfach damit und verschenke es an jemanden, den du gerne näher an unser Thema bringen möchtest! 😉

Damit würdest du mich auf jeden Fall sehr unterstützen! 💙

 

Zum Abschluss heute eine Frage an Dich:
Was denkst Du, ist eine weitere unbequeme Wahrheit über Non-Fungible Token oder siehst du einen der obigen Punkte anders?
– Schreib es mir gerne an wazup@bjornout.de

Ich bin gespannt ✌🏼

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