Am Wochenende habe ich einen alten Freund getroffen und wir sind in ein sehr interessantes Gespräch über NFTs gerutscht. Und nein, ich habe nicht damit angefangen! 😅 – halte mich da immer stark zurück – zumindest im Privaten, meistens… 😉
Der Einstieg war irgendwas wie „du machst jetzt irgendwas mit solchen NFTs hab ich gelesenen. Ich kenn mich da ja gar nicht aus, aber …“
Er hat zwar direkt gesagt, dass er sich eigentlich nicht direkt mit dem Thema der Non-fungible Token auskennt, aber sieht einfach keinen Wert oder Mehrwert darin. Weswegen ihn das Thema auch einfach nicht interessiert.
Ist natürlich absolut fair, aber damit war natürlich klar, dass ich darüber schreiben muss. Meiner Meinung nach erstellen, vermitteln, verkörpern NFTs durchaus einen Wert – bzw. sie KÖNNEN einen Wert darstellen. Das bringt mich zum heutigen Artikel:
Was macht ein NFT wertvoll?
Wie erschafft ein NFT einen Wert?
Um die Thematik klarer und vor allem einfach verständlicher zu machen, erstmal ein Beispiel:
Im März 2021 wurde ein Kunstwerk von Mike „Beeple“ Winkelmann namens Everydays: the First 5000 Days für sage und schreibe 69 Millionen Dollar verkauft.
Und das nicht irgendwo, sondern beim angesehenen Auktionshaus Christie’s. Naja, Kunstverkäufe im achtstelligen Bereich sind heutzutage nichts soooo Ungewöhnliches, aber dieser Kauf erregte große Aufmerksamkeit in der Kunstbranche und dann eigentlich allen Medien.
Denn Everydays wurde als nicht-fungibles Token verkauft – ein rein elektronischer Datensatz, der einem Bild entspricht, das vollständig in der digitalen Welt lebt.
Anders ausgedrückt: Jemand hat fast 70 Millionen Dollar für ein digitales Bild bezahlt. 🤯
Danach ist der NFT Hype explodiert
In nahezu allen Medien wurde darüber berichtet. Es wurde sich lustig darüber gemacht, der Käufer wurde gefeiert und für bescheuert erklärt. Aber einige Leute haben dahinter immer mehr gesehen und eine (für mich) neue Welt entstand. Mit einer unglaublichen Community. Von Prominenten wie Snoop Dogg oder Jay-Z bis zu NBA-Superstars wie Stephen Curry oder Dwyane Wade haben sich NFTs über unseren gesamten Kontinent verbreitet. Über (relativ) neue Marktplätze wie OpenSea oder Nifty bis hin zu maßgeschneiderte Anwendungen wie NBA Top Shot werden inzwischen jede Woche NFTs im Wert von Hunderten von Millionen Dollar verkauft. Der Kauf des Beeple Kunstwerks hat NFTs in gewisser Weise legitimiert und die Anzahl der Fans und Gläubigen explodieren lassen. 2020 gab es auf der Ethereum Blockchain nur knapp 1.5 Mio. NFT Transaktionen, die von knapp 90.000 Wallets durchgeführt wurden. 2021 waren es fast 4-mal so viele, von über 600.000 Wallets. 🚀Rechte-Maustaste > „Speichern unter“
Auch mein Kumpel kam schnell mit diesem Argument um die Ecke. Absolut legitim, aber zeigt irgendwie auch nur, dass man das Konzept von NFTs noch nicht ganz überrissen hat. (das soll kein Vorwurf sein 😉)
Links siehst du gerade eine Kopie des 69 Millionen $ Beeple Kunstwerks.
Gehört es jetzt mir? Ist meine Website jetzt Millionen wert?
NEIN! (leider^^) denn ist einfach nur eine von x-Millionen Kopien und eben nicht DAS Original.
Viele Menschen fragen sich, wie solche Token im Internet überhaupt etwas wert sein können – vor allem, wenn die meisten eigentlich nur das „Eigentum“ an einer Datei repräsentieren, die sich jeder im Prinzip auch kostenlos herunterladen könnte.
Für mich ist leicht zu verstehen, warum NFTs sowohl grenzenlose Begeisterung als auch absolute Skepsis hervorrufen.
None-fungible Token sind etwas komplett Neues. (jaa eigentlich gibt es sie schon seit 4 Jahren, aber nicht für den Mainstream) NFTs sind eine völlig neue Anlageklasse, und so etwas entsteht einfach nicht so häufig. Aber was macht nun den Wert eines Vermögenswerts aus, der eigentlich nur ein digitaler Token ist, den man weitergeben kann?
Um NFTs richtig einschätzen zu können, müssen wir zunächst einmal darüber verstehen, was sie eigentlich sind. Das würde den Rahmen jetzt aber komplett sprengen und ich habe es eigentlich auch schon in anderen Artikeln beschrieben. Wenn du nachlesen möchtest, findest du diese unter bjornout.de/nft-blog
Wenn nicht, auch kein Problem.
Dann möchte ich nur eines zur Grundlage von NFTs sagen:
Vor NFTs gab es keine Möglichkeit, den tatsächlichen „Eigentümer“ eines digitalen Etwas (einer Datei) von jemandem zu unterscheiden, der lediglich eine Kopie gespeichert hat.
Märkte können ohne klare Eigentumsrechte aber nicht funktionieren. Wenn dieses Etwas niemanden wirklich gehört und niemand Rechte daran hat, lässt es sich eigentlich auch nicht handeln. Da das Eigentum an NFTs über eine Blockchain sehr leicht zu bescheinigen und zu übertragen ist, können wir sie zur Schaffung von Märkten für eine Vielzahl verschiedener Waren nutzen.
Was ist ein NFT wert und warum hat es diesen Wert?
Eigentlich ganz einfach zu beantworten: Angebot und Nachfrage.
Einzelne NFT Projekte sind meist von Natur aus, äh ich meine natürlich den Code, in ihrer Anzahl begrenzt und umso mehr Menschen etwas wollen, umso mehr steigt der Preis.
Mein Lieblings Beispiel hier ist ja immer die gute alte Mona Lisa. Eigentlich gibt es Millionen von Kopie von ihr, die alle das gleiche Motiv zeigen. Mal Print, mal Digital und mal Handgemalt. Aber alle, bis auf eine einzige, haben eines gemeinsam: Sie sind im Vergleich zu der einen, dem Original, vergleichsmäßig wertlos.
Und warum ist das so?
Weil wir, die Community, das irgendwann mal so beschlossen haben. 😅
Früher gab es natürlich noch keine digitalen Werke, denen wir irgend einen Unikats-Wert zuschreiben könnten. Also sagen wir mal, wir, die Gesellschaft, haben das einfach so gelernt und verinnerlicht. Aber für digitale Werke gilt das nicht – bisher zumindest – und es wird auch gar nicht so einfach, dieses Denken für virtuelle Güter zu übernehmen. Nachdem wir es uns Jahre lang angewöhnt haben, dass es im World Wide Web Dateien wie Sand am Meer gibt, ist dieses Umdenken zugegebener Maßen gar nicht so einfach. Deswegen gelten (derzeit) für NFTs andere Regeln und Maßstäbe.
Die Community und der Mehrwert für diese sind der Schlüssel
NFTs sind nicht nur eine Art digitale „Besitzurkunde“. Da Blockchains programmierbar sind (mehr dazu kannst du hier nachlesen), ist es möglich, NFTs mit Funktionen auszustatten, die wiederum ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Man kann ihren Zweck im Laufe der Zeit erweitern oder Inhabern einen direkten Nutzen, einen echten Mehrwert bieten – bzw. sollte man gerade zweites immer tun.
Mit anderen Worten: NFTs können sowohl im digitalen Raum, als auch in der physischen Welt Dinge tun – oder es ihren Besitzern ermöglichen Dinge zu tun oder tun zu lassen.
In diesem Sinne können NFTs wie Mitgliedskarten oder Eintrittskarten funktionieren, die Zugang zu exklusiven Veranstaltungen, Produkten oder besonderen Aktionen bieten – oder auch als digitaler Schlüssel zu Online-Bereichen dienen, in denen die Inhaber miteinander in Kontakt treten können. Über Web3 Applikationen lassen sich solche exklusiven, virtuellen Räume bereits heute umsetzen. Viele NFT Projekte airdropen bzw. schenken ihren Inhabern zusätzliche NFTs. Diese können über die Blockchain direkt in deren Wallet gesendet werden. Wie ich inzwischen vermutlich schon 100-mal gesagt habe, die Chancen sind unendlich und wir kennen im Augenblick vermutlich noch nicht mal die coolsten oder die, die sich wirklich durchsetzen werden.
All dies verschafft den Inhabern eines gewissen NFTs einen Wert, der über den reinen Besitz hinausgeht – und bietet den Schöpfern einen Vektor, um eine hochgradig engagierte Gemeinschaft rund um ihre Marken aufzubauen.
Der Schlüssel zum Wert eines NFTs ist dessen Mehrwert für die Community.
It’s a game of branding. Eigentlich wie im klassischen Leben.
Das Unternehmen, welches am besten im Storytelling ist und eine Fangemeinde aufbaut, die die eigenen Produkte kauft, gewinnt. Ob der Mehrwert das Nike Logo als Statussymbol auf deinem Shirt ist oder der Zugang zu einer exklusiven Gruppe oder das NFT Avatar Bild auf Twitter – macht von außen betrachtet vielleicht keinen Unterschied, für die einzelne Person aber schon.
Der Besitz eines NFT kann uns also gleichzeitig zum Investor, zum Mitglied in einem Club, zum Markenaktionär und auch zum Teilnehmer an einem Treueprogramm machen.
On top ermöglicht die Programmierbarkeit von NFTs neue Geschäftsmodelle – NFTs revolutionieren zum Beispiel Lizenzverträge: jedes Mal, wenn ein Werk (Bild, Lied, Video, egal!) weiterverkauft wird, kann ein Teil des Umsatzes an den ursprünglichen Urheber zurückfließen und dieser davon profitieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Die Vorteile, die mit einem NFT verknüpft wurden, machen den Besitz der zugehörigen NFTs wertvoller. Wie alle anderen Unternehmen muss auch jedes NFT-Projekt auf einen echten Bedarf reagieren oder ein echtes Bedürfnis befriedigen. Vom Metaverse hierbei gar nicht zu reden… sonst 🤯
Input zum Artikel gab es diesmal von Steve Kaczynski hbr.org.
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