Das Web3 > Power to the people?
In den 90ern und selbst Anfang der 2000er Jahre dachten Viele noch, dass das Web viel zu kompliziert sei und es sich nicht als Massenmedium durchsetzen wird. Joah, seitdem hat sich offensichtlich vieles geändert, sehr viel, und diese Leute lagen offensichtlich sehr falsch.
Die meisten von uns nutzen das World Wide Web nahezu täglich.
Kannst du dir ein Leben ohne Internet vorstellen?
Viele von uns arbeiten online, informieren uns und shoppen online, wir konsumieren und produzieren, teilen, versenden, empfangen und liken. Irgendwie sind wir auf die ein oder andere Art ständig mit dem Internet verbunden.
Und nun nimmt gerade die nächste Evolution unseres Internets Form an: das Web3.
Doch was ist das eigentlich, wie gehts das und wo liegen die Unterschiede? Ist dieses Web3 besser für uns?
Um diese Fragen soll es diesmal gehen.
Web3-Was?
Unterschiede zwischen Web1, 2 und 3
Das Web3 wird Fans und Anhängern oft als die nächste Stufe unseres World Wide Webs beschrieben – diesmal mit viel Dezentralität und einer ordentlichen Prise Blockchain.
Ethereum-Mitbegründer Gavin Wood nutzte und prägte den Begriff Web3 bereits im Jahr 2014, als er begann, mehr in die Entwicklung dezentraler Technologien zu gehen. Er entschied sich für den Begriff Web3, nachdem er die Versionen des Internets betrachtet hatte, die davor kamen:
Das Web1:
Zum Beginn des Internets in den 90er Jahren konnten wir, also die normalen User, meist nur konsumieren, also Informationen lesen.
Web1 war ziemlich statisch und bot nicht viel im Vergleich zu Heute. Es gab noch nicht wirklich einen Login und erstrecht keine Like- oder Teilen-Button. Dafür war das Web1 aufgrund der Infrastruktur, die erst noch entwickelt und gebaut werden musste, noch recht dezentral aufgebaut.
Das Web2:
Mit dem Web2 änderte sich das. Wir Nutzer können seitdem Inhalte nicht mehr nur lesen, sondern auch immer mehr und vor allem einfacher selbst erstellen. Wir interagieren mit Websites und Services im Internet und produzieren dabei viele Informationen.
Durch Facebook/Meta, Twitter und Google kommentieren, liken, teilen und posten wir Menschen heutzutage nahezu zu jedem Thema. Wir bestellen Essen oder auch einen Mietwagen ganz einfach online, Chatten mit Freunden und buchen Hotels und Flüge. Das alles erfolgt jedoch hauptsächlich auf dem Rücken einiger weniger, zentraler Konzerne. Ein durchaus extrem lukratives Geschäft für diese ist entstanden. Denn auch wenn die Nutzung der Services für uns als User meistens kostenlos ist, bezahlen wir eigentlich mit unseren Informationen und Daten. Ziemlich alles, was wir im Internet und bei der Nutzung hinterlassen, wird von den Unternehmen gesammelt und ausgewertet.
Im Web2 haben einige Wenige die gesamte Macht, sammeln unsere Daten, werten aus und nutzen die Informationen für sich selbst gewinnbringend. Sie kontrollieren das (unser?) Internet. Sie bestimmen, was wo gepostet oder veröffentlicht werden darf, und haben damit ebenso die Macht der Zensur. Unser atkuelles Internet ist also ziemlich stark zentralisiert, was unsere Freiheit im Web zunehmend einschränkt.
Das Web3:
Mit dem Web3 oder Web3.0 wird derzeit eine neue Internet-Ära eingeläutet. Die „dritte Version“ des Internets soll dabei deutlich gerechter, transparenter und dezentraler sein – ermöglicht von und basierend auf Blockchain-Technologie. Inhalte im World Wide Web, können wir Ottonormalverbraucher, nun nicht mehr nur erstellen und lesen, sondern auch besitzen.
Dezentralisierung des Internet
Das Ziel des Web3 ist die Dezentralisierung des Internets. Weg von den zentralen Plattformen sollen die Machtverhältnisse im Web3 aufgebrochen und zugunsten der User neu verteilt werden.
Das Konzept des Web3 basiert dabei aus technischer Sicht zum Großteil auf Blockchain-Technologie. Kritische Stimmen sagen deshalb auch, dass das Web3 eigentlich nur ein Rebranding von Blockchain ist. Kryptowährungen und die verschiedenen dezentralen Anwendungen (dApps) und Anwendungsbereiche rund um NFTs, die du im letzten Artikel (oder hier) kennengelernt hast, gehören alle bereits komplett zum Web3 und finden darin und mit ihm statt.
Wenn du dir also womöglich bereits ein NFT gekauft hast, bist du mit deiner Wallet bereits im Web3 dabei, ohne es womöglich gemerkt zu haben. Denn das Web3 wird sich im Frontend (das, was du siehst) kaum von unserem jetzigen Internet unterscheiden. Der Großteil der Änderungen findet im Backend, also hinter den Kulissen, statt und deine Wallet fungiert dabei in gewisser Weise als universeller Login-Account, es ist dein Konto im Web3.
Deine Wallet ist dein Universal-Login im Web3
Deine Wallet ermöglicht es dir, mit dApps (also dezentralen Apps) zu interagieren, ohne herkömmliche Anmeldedaten zu benötigen. Sie fungiert wie das Anmelden direkt über deinen Facebook- oder Google-Account. Aber mit dem entscheidenden Unterschied, dass kein Großkonzern dahintersteckt, der deine Daten erfasst, ein Profil erstellt und für sich verwendet.
Alle Informationen über dich, also auch Daten, die du produzierst, wie z. B. wann und wo du dich auf welcher Website eingeloggt hast etc., bleiben damit bei dir. Denn nur du hast vollen Zugriff auf deine Wallet – Du erhältst die Kontrolle über deinen digitalen Fußabdruck.
Es ist VORICHT geboten: Probleme und Gefahren des Web3
Denn, wie jede große Neuerung kommt auch das Web3 mit seinen eigenen Problemen und Gefahren. Derzeit befindet sich der Web3 Space in einer Phase vergleichbar mit dem Wilden West.
Die Technologie ist noch relativ jung, es gibt nur wenige Regeln und die Möglichkeiten sind gleichzeitig grenzenlos. Das zieht immer mehr Leute an, wie der NFT-Hype 2021 eindrucksvoll bewiesen hat. Jedoch nicht nur die gut Gesinnten. Viel zu oft liest man von großen Hacks und Betrügereien, bei denen oftmals Millionenbeträge in Kryptotoken erbeutet werden.
Ich kann es daher nicht oft genug betonen, dass man entsprechend vorsichtig agieren muss, wenn man sich in dem neuen Space bewegen will:
Sei skeptisch und besonders vorsichtig.
Traue erstmal keinen Links und verbinde deine Wallet nicht direkt mit jeder Web3-Webseite.
So, das war es für Heute.
Ich hoffe, du konntest wieder etwas mitnehmen und vielleicht sogar etwas Neues lernen.
Wenn du Fragen oder einen Fehler gefunden hast, oder einfach nur Feedback geben willst, kannst du mich gerne über wazup@bjornout.de erreichen.
Vielen Dank fürs lesen 💙