NFT selbst erstellen, so gehts
Wie man ein NFT erstellt/minted – so einfach ist es!

Mein erstes NFT
aka „how to schreib a Rechtschreibfehler into the blockchain“

Im Teil 2 meiner Einführung in NFTs will ich Schritt für Schritt erklären, wie man (derzeit) ein eigenes NFT minten kann, was dafür nötig ist und worauf zu achten ist. 

  • Wie und wo kann ich NFTs erstellen?
  • Was brauche ich dafür?
  • Wie und wo kann ich mit NFTs handeln?

Im ersten Teil haben wir ja schon einiges über NFTs gelernt:
Was es ist, was die Vor- und Nachteile sind und warum ich denke, dass NFTs hier sind um zu bleiben. Gerne kannst du auch [hier] nochmal nachlesen.

Nun will ich beschreiben, wie man ein NFT erstellt, was man dazu benötigt und wie einfach (oder auch nicht) es ist.

Wie einfach oder aufwändig ist es also derzeit ein NFT zu erstellen?

(Note: das ist jetzt so der Stand im Juli/August 2021)

Erste Voraussetzung ist, dass wir irgendein digital Etwas haben, was als NFT gemintet werden kann. Ich habe dafür jetzt mal zwei GIFs erstellt:

1. Munich Summertime

Eine kleine Hommage an den (für mich gefühlt) kaum mehr vorhandenen deutschen Sommer. 😉

Sommer in München - schnell vorbei
Farbe wechselnder Sneaker 8 Bit Pixel

2. Air Jordan 1 im 8Bit Pixel Style

Naja, weil ich Sneaker mag 👟

Als nächstes muss ich die GIFs irgendwo auf die Blockchain schreiben, also minten.

Next: Welche Plattform dafür nutzen?

Es gibt bereits recht viele Anbieter bzw. Plattformen für die Erstellung von NFTs und es werden immer mehr. Zum Beispiel OpenSea, Foundation oder Rarible, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Ich habe mich für OpenSea entschieden, da mir die Erstellung für meinen ersten Versuch dort am einfachsten erschien und es über die Ethereum Blockchain läuft (klicke hier zum nachlesen, was Ethereum ist). Bei Ethereum sollen die Kosten derzeit* zwar noch höher sein aber da ich mich in und mit dieser gut auskenne, ist das schon ok.

*Anmerkung: das NFT und den Text habe ich VOR dem London Hard Fork geschrieben und geminted.

Um auf OpenSea etwas zu erstellen oder ein NFT zu besitzen, muss man seinen Account dann noch mit einer MetaMask Wallet verknüpfen.

Zweite Voraussetzung: eine MetaMask Wallet.

MetaMask ist eine Software-Wallet für Kryptowährungen, die zur Interaktion mit der Ethereum-Blockchain verwendet wird. Diese ist super easy und wird einfach auf metamask.io heruntergeladen und läuft dann als Browserplugin in Chrome.
Auch das Setup und die Verbindung mit OpenSea entsprechend einfach ist bzw. funktioniert automatisch, sobald man die Website besucht.
Noch schnell ein bisschen ETH drauf packen – ich rechne, dass mich das Minten der NFTs ca. 50€ kosten wird… mal sehen. Wie gesagt, VOR dem Ethereum Update!

Zurück auf OpenSea

Es gibt eine sehr detaillierte Beschreibung wie man dort schnell und einfach ein NFT erstellen kann im eignen Support Bereich.

    • Step 1: Erstmal muss eine Collection, also eine Sammlung, erstellt werden.
    • Step 2: In diese können dann Items (Digitale Etwas) geladen und mit Information versehen werden.
    • Step 3: Anschließen werden die Daten und Infos „eingefroren“. Gegen eine Gebühr, eine sogenannte „Gas Fee“, werden die Metadaten in die Ethereum Blockchain geschrieben.
    • Step 3: Fertig! Schon hat man auch schon sein NFT erstellt und kann dieses im Plattform eigenen Marktplatz anbieten (wenn man will).

Klingt doch ziemlich einfach!

Zu Step 3: auf die Blockchain schreiben – „Freezing Metadata“

Um die Daten, Infos etc. des digitalen Kunstwerks auf der Blockchain zu hinterlegen, ja zu „verewigen“ müssen sie erstmal dort hin. Sie werden dabei auf ein dezentrales Dateisystem, einen „IPFS“, geladen und dort „eingefroren“, gespeichert. Nach diesem Schritt kann der Inhalt des NFTs weder bearbeitet noch entfernt werden.

Und hierfür wird dann eben auch die oben kurz erwähnte Gas Fee fällig.

Bei meinem ersten NFT betrug diese 0,004503 ETH, was in diesem Augenblick umgerechnet 8,60 € entsprochen hat. Bei dem Sneaker NFT, ein paar Tage später betrug die Gasfee hierfür nur 0.001169 ETH, umgerechnet 2,45 €! Die Unterschiede sind also durchaus erheblich.

Whoop Whoop!

There it is: mein erstes NFT 😎

Screenshot von erfolgreichem Speichern auf der Blockchain

Gut zu wissen, nochmal einen Schritt zurück.

Was ist die „Gas Fee“

Als „Gas Fee“ werden die Gebühren bezeichnet, die erforderlich sind, um eine Transaktion auf Ethereum erfolgreich durchzuführen. Diese gingen bisher direkt an die Ethereum-Miner für ihre Arbeit/Leistung. Nach dem Ethereum Update (EIP 5119) am 05. August 2021 gibt es nun eine „Base Fee“ + sozusagen ein Trinkgeld (Gas Fee) für Miner.

Bezahlt werden diese Fee natürlich in ETH, weswegen man bei OpenSea auch eine Wallet mit etwas ETH haben muss, um ein NFT zu minten. Und jedes Mal, wenn man ein NFT in der Ethereum Blockchain verewigen will, wird die Gebühr fällig.

Während die Fees bisher direkt an die Miner liefen, werden diese nun zum Großteil „verbrand“, also vernichtet. Was Ether ultimativ zu einer deflationärer Währung machen kann/könnte/wird.

Wie viel dafür gezahlt werden muss, also wie hoch die Gas Fee ist, kann dabei jedes Mal unterschiedlich sein. Es gibt zwei Dinge, die den Preis beeinflussen:

  1. Die Geschwindigkeit. Also wie schnell die Transaktion abgeschlossen werden soll (mehr Trinkgeld = schnellerer Service) und
  2. wie ausgelastet das das Ethereum-Netzwerk zum Zeitpunkt Transaktion ist. Stelle dir vor, dass das Netzwerkt hier mit einer Mittleren-Auslastung zur Berechnung der Kosten – alles weitere wird schnell zu kompliziert.

Wenn die Kosten im Moment also zu hoch sind, könnte man auch warten, bis der Preis sinkt. Auf ethgasstation.info kann man die aktuellen Gas Fees einsehen. Anmerkung: „GWEI“ ist dabei die Basiseinheit von Ethereum für Gas – aber auch das würde den Rahmen hier etwas zu strapazieren.

Wieder zurück zu OpenSea und meinen NFTs:

Next Step: zum Verkauf listen – wenn man will

Auch wenn ich jetzt nicht direkt davon ausgehe, dass jemand meine NFTs kaufen wird, ein Versuch ist es wert und wer weiß, bei der aktuellen Goldgräberstimmung am Markt… 😅

Auf OpenSea gibt es hierfür die Möglichkeit einen Festpreis für das Kunstwerk zu erheben oder es über eine Auktion anzubieten. Wobei das Listen von NFT auf dem OpenSea Marktplatz ist an sich kostenlos – wenn man zuvor schon mal etwas gelistet oder gar verkauft hat. Wenn…

Da ich bisher aber noch nie etwas gelistet oder verkauft habe, sind erstmal noch ZWEI weitere Transaktionen nötig:

  1. Transaktion 1, um mein Konto für Verkaufsaufträge zu initialisieren, das sei aber nur einmal je Konto nötig.
  2. Transaktion 2, um OpenSea den Zugriff auf mein Kunstwerk zu ermöglichen, wenn oder falls ein Verkauf stattfindet.

Angeblich war es das dann aber mit den Kosten.

OpenSea beschreibt das übrigens ganz nett mit „…if this is your first time selling an NFT, you need to complete 2 free (plus gas) transactions“. Also zwei kostenlose Transaktionen + Gas Fee. In meinem Fall waren das nochmal 0.01111 ETH, also 21,40 € € #allesfürdiekunst und meinen Versuch 🥲

Aber wie ich bereits gelernt habe, hat das nichts mit der Plattform zu tun, sondern ist für das Ethereum Netzwerk, denn durch diese Transaktion, wird damit ein persönlicher „Trade-Smart-Contract“ für meine verknüpfte Wallet erstellt.

 

Und da sind sie nun, meine beiden NFTs, gelistet zum Kauf auf OpenSea:

Wenn du also lust hast und mich ein bisschen unterstützen magst, gönn dir doch eines davon 😉 

Nichts mehr verpassen!

Jetzt eintragen und Neues lernen.

Mir wurde nun ein paar Mal nahegelegt ein kurzes Fazit zu meinen Beiträgen zu verfassen. Daher gibt es ab heute:

Mein Fazit zum NFT minten:

Ich glaube jeder der mich kennt oder meinen Blog etwas verfolgt weiß, dass ich inzwischen sehr viel von der Blockchain Technologie halte und daher auf jeden Fall auch ein eigenes NFT erstellen musste. Hat so weit auch gut geklappt (bis auf einen Rechtschreibfehler – mal schauen, wer ihn findet 😉) aber es ist doch durchaus noch etwas aufwändig und dauert seine Zeit.
Ich finde es sicherlich gute Sache und ein sehr spannende Thema. Nicht zuletzt, weil man sich mit den Abläufen in einer Blockchain auseinandersetzt, eine MetaMask Wallet erstellt, auf der auch noch ausreichend ETH zur Verfügung steht, etc.

NFTs sind daher wirklich ein guter Einstieg in eine zugegeben noch recht komplexe Welt aber dafür mit einem tatsächlichen Anwendungsfall und es macht Spaß!

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